Klinische (neurologisch-psychiatrische) Untersuchung
Im Zentrum der Suche nach der Erkrankungsursache (Diagnose) steht die klinische Untersuchung; diese ist die wesentliche Voraussetzung der Behandlung (Therapie).
Vorgeschichte
Gerade in unserem Fachgebiet wird diese Untersuchung wesentlich von einer ausführlichen Befragung (Anamnese) des Patienten getragen; diese sog. Anamnese macht oft den Hauptteil der Untersuchungszeit aus. Wichtig sind zum Beispiel die näheren Umstände der aktuellen Erkrankung, Vorerkrankungen, berufliche und soziale Belastungen und auch Hinweise auf mögliche Erbkrankheiten.
Untersuchung
Die Anamnese leitet zur psychiatrischen und neuropsychologischen Untersuchung über, mit ihr werden verschiedene Elemente im geistig-seelischen Funktionsbereich sowie im Zusammenspiel von Plan und Ausführung von Funktionen beurteilt, so beispielsweise:
- Wachheitsgrad
- Orientierung
- Merkfähigkeit
- emotionale Situation
- Denkstörungen
- Wahrnehmungsstörungen
- psychomotorisches Zusammenspiel
- neuropsychologische Funktionen (Werkzeugstörungen)
Danach folgt eine körperliche neurologische Untersuchung folgender Bereiche des Nervensystems und der Muskulatur:
- Hirnnerven (Sinnesorgane, Funktionsprüfung im Kopf- und Halsbereich)
- Motorik (Muskelfunktion: Beurteilung der Kraft und der Reflexe)
- Sensibilität (Wahrnehmungfähigkeit verschiedener Reize wie Vibration, Berührung, Temperatur)
- Koordination (geordnetes Zusammenspiel von Bewegungsabläufen als Ausdruck der Funktionsfähigkeit von Rückenmark und Gehirn)
Ziel der genauen Befragung und Untersuchung ist es, möglichst viele Hinweise auf den genauen Ort der Störung im Nervensystem oder der Muskulatur zu erhalten.
Auf dieser Grundlage können dann gezielt eventuell notwendige technische Zusatzuntersuchungen in unserer Praxis und ggf. auch Überweisungen zu ärztlichen Kollegen auf anderen Fachgebieten veranlasst werden.